Vorbereitung auf das Gespräch

Viele meiner Klienten/Klientinnen haben den Wunsch, sich inhaltlich auf unser erstes Beratungsgespräch vorzubereiten. Dies ist zwar nicht unbedingt erforderlich, aber sollte es bei Ihnen der Fall sein, so können Ihnen die folgenden Fragen einen kleinen Anreiz geben, sich inhaltlich auf unser Gespräch einzustimmen:

 

1. Was wollen Sie erreichen?

Welches sind Ihre Ziele für unsere gemeinsame Arbeit?

Wie ist Ihre Lebenssituation? Ich möchte mir ein genaues Bild von Ihren Zielen für unsere gemeinsame Arbeit machen können. Ich werde Sie also sehr ausführlich und detailliert danach fragen: „Wenn das Problem oder die Probleme zu Ihrer Zufriedenheit gelindert oder gelöst sind, wenn Sie also am Ende unserer Arbeit sagen würden: „Danke Herr Pieper, ich bin jetzt genau da, wo ich hinwollte...“ Wo sind Sie dann? Wie sind Sie dann? Wie sind Ihre zwischenmenschlichen Beziehungen? Ihre Arbeit?, Ihre Freizeit?“

Ihre Ziele interessieren mich sehr genau. Am liebsten möchte ich mir davon vor meinem inneren Auge einen kleinen Videofilm machen können. Dann bin ich mir sicher, dass wir an einem Strang in die gleiche Richtung ziehen können. Meine Erfahrung ist außerdem, dass die genaue Kenntnis der Ziele oft schon die halbe Miete ist. Gerne können Sie mir Ihre Gedanken dazu auch in schriftlicher Form zu unserem ersten Gespräch mitbringen.

 

2. Was haben Sie schon alles getan, um Ihr Ziel zu erreichen und/ oder das Problem zu lösen? Und mit welchen Erfolg?

Dies interessiert mich, weil ich aus Ihren Antworten erkennen kann, was Sie an Erfahrungen darüber gesammelt haben, wie Sie das Problem vielleicht schon bessern konnten. Dann interessiert mich, was wir herausfinden können über Ihre bewussten oder unbewussten Möglichkeiten, noch weitere Besserungen zu erzielen. Vielleicht haben Sie auch etwas getan, um eine Besserung zu erzielen, und es ist eher eine Verschlechterung dabei herausgekommen. Auch dafür interessiere ich mich, weil ich mit Ihnen solche „Verschlimmbesserungen“ künftig meiden können will.

 

 

3. Welche positiven Veränderungen hat es möglicherweise bis zu unserem ersten Gespräch gegeben?

Viele Menschen haben die Erfahrung gemacht, dass Sie sich mit Schmerzen beim Zahnarzt anmelden und dann beim Zahnarzt keine oder kaum mehr Schmerzen haben. Die wissenschaftliche Forschung hat dies auch für psychologische Beratung untersucht und festgestellt: Über 70% aller derjenigen, die einen Beratungstermin ausgemacht haben, gaben beim ersten Termin an, dass das Problem sich jetzt etwas anders, und zwar gelindert, darstellt. Und diese Linderung oder Besserung war unabhängig von der Schwere und Massivität des Ausgangsproblems! Noch immer rätseln die Forscher, wie sich diese Verbesserungen erklären lassen. Vermutlich spielt eine Rolle, dass man nach dem Festsetzen des ersten Termins sich besonders Gedanken darüber macht, wie der Berater es mit einem schaffen wird, eine Besserung zu erzielen und das Problem zu lösen. Und dadurch entstehen neue Gedanken, Erkenntnisse oder neue Verhaltensweisen, die zu Besserungen führen. Ich möchte Sie bitten, darauf zu achten, welche positiven Veränderungen Ihnen eventuell bis zu unserem ersten Termin auffallen. Sie können wichtige Samenkörner sein, aus denen weitere Besserungen erwachsen.